Pinklers-Texte (bis 2000):Anmerkung: weitere Pinklers-Texte gibt es hier: „Albert Seltsams Wahrheiten“.
Peter
Strohm (featuring Nicki)
Sagt
doch endlich, was ihr wollt
Vielleicht
bist du morgen schon tot
Büttenrede
beim Gipp Fasching '97 DrecksnestNichts ist los, hier bei
uns in diesem Gott verdammten
Nest. Jeder will seine Ruh vor
uns, in diesem Gott verdammten
Nest. Drecksnest, Drecksnest! Diese Beschwerde über den
Pinklers-Heimatort Isen ist wahr- scheinlich heute noch so
aktuell wie damals vor 20 Jahren. Und die einzige Möglichkeit,
dem abzuhelfen ist nach wie vor: Selbst etwas los machen! Andere ZeitenWenn Sicheres unsicher wird, wenn alle Werte sich verkehrn, wenn Altes plötzlich ganz neu ist, dann weiß jeder, dann weiß jeder ... Jetzt kommt eine andere Zeit, glaubt es mir, es ist so weit. Die Zeiten war'n nicht immer schlecht, mir gings gut und dir erst recht. Doch diese Zeiten sind vorbei. Jeder spürt es, jeder ahnt es ... Jetzt kommt eine andere Zeit, glaubt es mir, es ist so weit. Lebensstandard geht zurück. Fortschrittsglaube hat versagt. Bescheidenheit ist wieder Trumpf. Jeder spürt es, jeder ahnt es ... Jetzt kommt eine andere Zeit, glaubt es mir, es ist so weit. ZeltblitzeinschlagWenn der Blitz ins Zelt einschlägt, dann geh'n die Lichter ewig aus. Wenn der Blitz ins Zelt einschlägt, dann ist der Urlaubstraum vorbei. Der Blitz ist gerecht, der Blitz ist gerecht: Ob arm, ob reich, der Mann wird bleich, die Wolken droh'n am Himmel schon! Wehe, du warst immer unzufrieden, das Sterben wird dir dann zur Qual! Der Blitz ist gerecht, der Blitz ist gerecht: Ob arm, ob reich, der Mann wird bleich, die Wolken droh'n am Himmel schon! CharakterstarkUnd da gibt's den Sänger, der sich für den Frieden engagiert. Er tritt für Menschenrechte ein und ist bekannt für seine kritischen Songs. Daß er 20 Jahre lang dumme Schnulzen sang, daß er 20 Jahre lang nur sein Geld ausgab, ist völlig unwichtig, war sogar notwendig, jetzt ist er charakterstark ! Und da gibt's den Politiker. Er ist gegen Atomwirtschaft und das Wettrüsten angetreten. Er beschwört die ganze Welt, endlich einzulenken: "Es droht der Untergang!" Daß er 20 Jahre lang selbst Minister war, daß er 20 Jahre lang Rüstung mitentschied, ist völlig unwichtig, war sogar notwendig, jetzt ist er charakterstark ! Und da gibt's nun m i c h , ich bin dumm, stinke und hab immer Hunger, ich lüge meinen Chef an und vergewaltige meine Schwester. Denn in 20 Jahren schon ernte ich gerechten Lohn: Dann ist das unwichtig, war sogar notwendig, dann bin ich charakterstark ! Dank ans FernsehenDanke für all die Reportagen, danke du edler Journalist, danke für all die Schreckensbilder, die man nie vergißt. Danke für Hungerkatastrophen pünktlich im Sommer Jahr für Jahr, danke für jedes Elendsviertel immer bunt und klar. Danke, daß es der Welt so schlecht geht, danke, mir geht es wieder gut, danke für Kindsmißhandlungen und Journalistenmut. Danke für die Berichterstattung, danke du schöner Redakteur, danke, ich bin jetzt abgehärtet, hab kein Mitleid mehr. Plädoyer für die FaulheitEr war schon immer ein besonderes Kind, wie es man es selten hier auf Erden find. Mitgegeben ist ihm Talent, so groß, wie man es von keinem kennt. Was er anfaßt, geht sofort kaputt, so manches Haus liegt in Asche und Schutt. Doch neuerdings finden alle ihn nett, er faßt nichts mehr an, liegt nur noch im Bett. Gott sei Dank, daß er so faul ist ! Er war schon immer ein besonderes Kind, wie es man es selten hier auf Erden find. Mitgegeben ist ihm Talent, so groß, wie man es von keinem kennt. Auf seinen Charm stehen alle Fraun, zerstört jede Freundschaft und jedes Vertraun. Doch Rendezvous mag er gar nicht gern, er bleibt zu Hause und sieht lieber fern. Gott sei Dank, daß er so faul ist ! Eines hab ich hier noch nicht erwähnt, auch wir sind eine besondere Band. Mitgegeben ist uns Talent, so groß, wie man es von keiner kennt. Jede Pinklers-Single wär sofort ein Hit und alle sängen unsere Lieder mit. Doch irgendwann bereuten wir das sehr, denn die Fans ließen uns keine Ruhe mehr. Gott sei Dank, daß wir so faul sind ! Der FöhnImmer ist es regnerisch und ich bleib zu Hause. Immer sind die Wolken da ohne Sonnenpause. Der Föhn ist gut, der Föhn ist schön, ach, wär er doch bloß hier! Der Föhn ist gut, das Lied ist schön, als wär's ein Stück von mir! Immer hat er es geschafft, die Leute aufzuregen. Ich liebe ihn wie keinen sonst, auch wenn viele ihn nicht mögen. Der Föhn ist gut, der Föhn ist schön, ach, wär er doch bloß hier! Der Föhn ist gut, das Lied ist schön, als wär's ein Stück von mir! Gähne nochmalDu interessierst dich überhaupt nicht mehr für deine Träume. Du interessierst dich überhaupt nicht mehr für deine Freunde. Du willst lieber fernsehen, soviel fernsehen wie noch nie. Du willst deine Ruhe, soviel Ruhe wie noch nie. Du wirst langsam müde, du wirst alt! Du wirst langsam prüde, bist schon kalt! Gähne noch mal, bevor du ganz einschläfst! Gähne noch mal, bevor du ganz einschläfst! Du legst soviel Wert auf Ordnung und auf Lebensstil. Du legst soviel Wert auf Luxus und auf viel zu viel. Du lebst für die Zukunft, und planst für die Ewigkeit. Du vergißt die Gegenwart, sprichst von vergangner Zeit. Du wirst langsam müde, du wirst alt! Du wirst langsam prüde, bist schon kalt! Gähne noch mal, bevor du ganz einschläfst! Gähne noch mal, bevor du ganz einschläfst! Gezeichnet für's LebenEr kämpfte verbissen und gab niemals auf, er dribbelte meist und bekam eine drauf. Ehrgeiz und Einsatz waren so übertrieben, er hat sich letztendlich selber aufgerieben. Für Tore und Siege wollt' er alles geben, das Fußballspiel hat ihn gezeichnet für's Leben. So selbstbewußt war sie, so wild und so frech, doch immer mit den Männern, da hatte sie Pech. Blind fast vor Liebe ließ sie sich ausnützen, und kein guter Rat konnte sie noch schützen. Sie kann und sie will ihnen niemals vergeben, Pech mit den Männern - gezeichnet für's Leben. Solche Lebenskrisen kannst du dir auch sparn, gezeichnet sein für's Leben ist eigentlich ein Schmarrn. Ich kenne viele Menschen, die haben es geschafft, die konnten sich befreien aus eigener Kraft. Du mußt einfach nur dein Selbstmitleid aufgeben, dann bleibst du normal und nicht gezeichnet fürs Leben. 1000 Gründe1000 Gründe um weit weg zu fliegen, 1000 Gründe um daheim zu bleiben. 1000 Gründe um ein Kind zu kriegen, 1000 Gründe um es abzutreiben. 1000 Gründe um sein Geld zu sparen, 1000 Gründe um es zu verprassen. 1000 Gründe um noch Auto zu fahren, 1000 Gründe es zu unterlassen. Ob es falsch ist oder richtig, kann man sowieso nicht sagen, ob es wurscht ist oder wichtig, ich muß es allein ertragen. Das entscheiden nicht Sie, das entscheidet nicht irgendwer, das entscheide nur ich und sonst keiner mehr ! 1000 Gründe um sich vollzusaufen, 1000 Gründe um drauf zu verzichten. 1000 Gründe Neues einzukaufen, 1000 Gründe Altes herzurichten. 1000 Gründe sich mit Fleisch zu stärken, 1000 Gründe vegetarisch zu essen. 1000 Gründe um sich was zu merken, 1000 Gründe um es zu vergessen. Ob es falsch ist oder richtig, kann man sowieso nicht sagen, ob es wurscht ist oder wichtig, ich muß es allein ertragen. Das entscheiden nicht Sie, das entscheidet nicht irgendwer, das entscheide nur ich und sonst keiner mehr ! HaieSeit ich am Meer war, träum' ich von Haien. Sie fressen mich in meinen Träumen. Sie kommen nachts, um mich zu quälen. Seit ich am Meer war, träum' ich von ... Haie, Haie, Haie überall ... P.S. der Text könnte auch
lauten: Seit ich in Bonn war, träum' ich von Helmut ... oder Seit ich beim Arzt war, träum' ich von Spritzen ... oder Seit ich beim Chef war, träum' ich von Überstunden ... oder Seit ich auf der Bank war, träum' ich von Schulden ... Keine Hand mehr freiUm ja nicht helfen zu
müssen, ist jeder ständig damit
beschäftigt, sich billige Ausreden
auszudenken:
Leider kann ich dir nicht helfen bei Problemen, die du hast; schau mich an, du mußt erkennen, daß der Zeitpunkt mir nicht paßt. Die eine Hand ist schon vergeben, hebt zum Prosten kühles Bier, die andere sucht Zärtlichkeiten, glaub mir, ich kann nichts dafür ! Nein, nein, nein, ich hab keine Hand mehr frei. Nein, nein, nein, denn ich hab doch nur die zwei. Nein, nein, nein, ich hab keine Hand mehr frei. Nein, nein, nein, hilf dir selber doch dabei. Leider muß ich dich enttäuschen, samstags hab ich keine Zeit, denn bis Mittag muß ich schlafen, und der Weg zu dir ist weit. Meine Hand ist einfach anders, braucht von Zeit zu Zeit mal Ruh; auf keinen Fall darf ich sie stressen, das kapierst doch sogar du ! Nein, nein, nein, ich hab keine Hand mehr frei. Nein, nein, nein, denn ich hab doch nur die zwei. Nein, nein, nein, ich hab keine Hand mehr frei. Nein, nein, nein, hilf dir selber doch dabei. Der HasserAuf meinen Reisen durch den
fernen Osten traf ich den Hasser, der alles haßt,
sogar sich selbst. Er sagte: Ich hasse Leute, die viel schimpfen und die Ärzte, die mich impfen. Ich hasse alle Menschenschinder und den Mißbrauch kleiner Kinder. Ich hasse alle Vorgesetzten denn sie sind die allerletzten. Ich hasse Künstler mit viel Geld und sowieso die ganze Welt. Ich haß mich selbst sogar, im Hassen bin ich unschlagbar! Ich haß den Staat und seine Steuern und den Duft von Wiederkäuern. Ich hasse Bonn und Politik und volkstümliche Volksmusik. Ich haß den Mann, der Kaviar frißt und den, der eingebildet ist. Ich hasse Burgen und Paläste und die viel zu großen Feste. Ich haß mich selbst sogar, im Hassen bin ich unschlagbar! Ich haß den Pabst, wenn er viel spricht und Staatsanwälte bei Gericht. Ich hasse alle, die mich kennen und alle, die mich 'Arschloch' nennen. Ich hasse alle, die mich hassen und alle, die nicht zu mir passen. Ich hasse täglich ohne Pause, bei der Arbeit und zu Hause. Ich haß mich selbst sogar, im Hassen bin ich unschlagbar! Haß und LiebeIch werd' ihn treffen noch in nächster Zeit. Hab ich zuviel gesagt, hab ich zuviel gewagt, fühl' ich mich verraten. Gestern noch traf ich ihn, er war so nett. Dann waren wir zu zweit und es kam gleich zum Streit: Er will noch frei sein. Er wird' noch treffen sehr viele wie mich. Will er dann noch frei sein, legt er auch sie herein. Werd' ihn verraten. Ich haß und liebe nur ihn ! Helma duIn Helmas Autobiographie ist
folgendes zu lesen: Oft stand in der Zeitung drin, ich sei eine super Sängerin. Man lobte mich in höchsten Tönen: "Eine Stimme zum verwöhnen!" Alle waren fasziniert und liebten mich ganz ungeniert: "Ich möcht so sein wie du, Helma du!" Und bist du mal ganz allein und sperrst dich in dein Zimmer ein, fang nicht an, die Welt zu hassen - du kannst dich verwöhnen lassen. Rufe mich an und bitte mich: "Bitte Helma, sing ein Lied für mich!" "Ich möcht so sein wie du, Helma du!" Soweit der Auszug aus der Biographie. In einer Gegendarstellung behauptet Albert: Doch war die Zeitung nur lokal, und ihr Erfolg auch nur sehr schmal. Gemeint ist der mit ihrer Band, die wurde dort kaum mehr erwähnt. Doch wenn sie singt in einer Bar, schrein Männer heut' noch: "Wunderbar!" HohenlindenFriedlich dort im Tal der Blinden liegt die Ortschaft Hohenlinden. Hör gut zu, weil ich dir sag, warum ich diesen Ort nicht mag. Hat das Schicksal sich verschworen, ist jemand häßlich schon geboren, kann man nur noch Mitleid zeigen, und taktvoll vor den andren schweigen. Doch Hohenlindens Häßlichkeit die beispiellos ist weit und breit, ist bitteschön doch hausgemacht, und so jemand wird ausgelacht. In Nachbarorten, zum Vergleichen, gilt stets die Kirche als Wahrzeichen. Doch hier, verzeih mir, welch ein Graus, ragt höher noch das Lagerhaus. Daß ja kein Unkraut sich vermehrt, wird betoniert und zugeteert. Solchermaßen fest versiegelt, sich die Seele widerspiegelt. Und diese Seele, die ist bös, sie will die Autobahn monströs durch's schöne Isental erzwingen und mit Beton den Fortschritt bringen. Was kann der Rest der Welt dafür, wenn täglich qualmt und stinkt es hier, wenn Blechlawinen ohne Pause vermiesen allen das Zuhause. Die Umgehung hat man nicht gebaut und auf die Autobahn vertraut. Dafür entstand beim Wohnungsbau Haus für Haus direkt am Stau. Und jetzt ist es auf einmal klar daß taktisch man doch unklug war, denn kommen wird auf keinen Fall die Autobahn durch's Isental. Der Ort hat seine Pflicht verletzt, auf 'Alles oder Nichts' gesetzt. Jetzt hat er Nichts und protestiert ein andrer hätte sich geniert. Wenn jemand über Schilda lacht, hat er nicht lange nachgedacht. Denn willst du dumme Menschen finden, fahr mit mir nach Hohenlinden. Der kastrierte MannSo manches Mal bewundert Max den kastrierten Mann, der braucht keine Frauen mehr, weil er nicht mehr will und kann. Wohl weiß Max, wie schön es ist, mit ihr allein zu zweit, doch meistens kurze Zeit darauf sind Sorgen nicht mehr weit. "Warum denn nur", denkt sich der Max, "steh ich so auf die Frau'n ? Warum denn nur werd' ich so
geil, schon vom PLAYBOY schaun
?!" Oft kam Max auch der Verdacht, daß Frauen ihn ausnützen, weil sie von seinem starken Trieb, von seiner Geilheit wüßten. So schwört Max und hebt die Hand: "Ganz sicher irgendwann befrei ich mich von alledem als 'der kastrierte Mann'
!" LederjackeIch hab eine Lederjacke, die ich neulich einmal fand, ich hab sie gleich hergerichtet, blankgeputzt und zugenäht. L e d e r j a c k e L e d e r j a c k e Ich hab sie dann eingeölt, doch das war mein größter Fehler: seitdem stinkt sie recht pervers und jetzt bin ich Einzelgänger. L e d e r j a c k e L e d e r j a c k e Unerfüllte LiebeLiebe, liebe Liebe. Er liebt Anna, sie läßt keinen ran. Er liebt Betty, sie will keinen Mann. Er liebt Petra, sie ist weit weg. Er liebt Helga, es hat keinen Zweck. Gebt ihm endlich eine Frau zum Lieben. Wo sind denn die Frauen bloß geblieben? Liebe, liebe Liebe. Er liebt Susi, sie ist zu alt. Er liebt Michi, sie ist so kalt. Er liebt Helma, sie singt nicht mehr. Er liebt Irmi, aber ohne Gewähr. Gebt ihm endlich eine Frau zum Lieben. Wo sind denn die Frauen bloß geblieben? Liebe, liebe Liebe. Warum wir lieben, das weiß ich nicht. Ist es Trieb? Ist es ihr Gesicht? Ist es die Liebe zum Glücklichsein? Ist es die Liebe für mich allein? Gebt uns endlich eine Frau zum Lieben. Wo sind denn die Frauen bloß geblieben? Wer kennt diesen Mann?Ein Mann kam zu mir, ich kannte ihn nicht. Er sagte zu mir: "Ich bin dein Gewissen!" Ich verstand ihn nicht, doch er sprach weiter: "Ich bleibe bei dir und geh' nicht mehr fort!" Wer kennt diesen Mann? Wer kennt diesen Mann? Wer kennt mein Gewissen? Der Mann blieb da, und es begann: Ich konnte nicht mehr schlafen nächtelang. Ich ging zum Doktor, doch der war der Mann: "Ich werde dich heilen immerfort!" Wer kennt diesen Mann? Wer kennt diesen Mann? Wer kennt mein Gewissen? Deine MeinungEgal ob sie Vor- oder Nachteile bringt, egal wenn ein Wort dir nicht so gelingt. Du hast eine Meinung und die mußt du sagen, wart nicht so lang, bis die andern es wagen. Frag nicht zuvor, ob dem einen sie paßt, frag nicht hernach, ob ein andrer dich haßt. Mach keine Show mit geplantem Applaus, tu was du tun mußt und sag es heraus. Sag die Meinung frei heraus, wag es nur, nimm dir das Wort, sag die Meinung frei heraus, warte nicht, mach es sofort. Ob Freund oder Feind, unterscheide hier nicht, sei ehrlich zu dir und bewahr dein Gesicht. Beim Chef in der Arbeit in deinen Büro, zu Hause, beim Wirt oder sonst irgendwo. Sag deine Meinung in Zeitungen drin, im Merkur, im Spiegel, im Stadt-Magazin. Mach es spontan, bist du auch ungestüm, benutz deinen Namen, sei nicht anonym. Sag die Meinung frei heraus, wag es nur, nimm dir das Wort, sag die Meinung frei heraus, warte nicht, mach es sofort. Sie ist nicht käuflich und auch nicht bestellt. es kann niemals sein, daß sie allen gefällt, Es ist dein Erfolg, wenn dir jemand zuhört und zornig wird, wütend, entrüstet, empört. Zwar gibt es Meinungen wie Sand am Meer, doch sie auszusprechen ist vielen zu schwer. Drum mach dir die Mühe und geh hin und sprich, vergib nicht die Chance, sonst ärgerst du dich. Sag die Meinung frei heraus, wag es nur, nimm dir das Wort, sag die Meinung frei heraus, warte nicht, mach es sofort. Musik, komm zu unsMusik, komm zu Pinklers, wir spielen dich frei, die Zeit deiner Qualen sie ist nun vorbei. Die Ketten war'n eisern, die Fessel die hielt, man hat dich gezwungen und perfekt gespielt! Musik, komm zu uns, denn hier bist du frei, Musik, komm zu uns, die Zeit deiner Qualen ist nun vorbei ! Die Musiker sind es, die dich heut' noch plagen, wir halten zu dir Freund und werden sie schlagen. Wir werden sie fesseln am nächsten Baum und ebenso quälen bis rauskommt der Schaum. Musik, komm zu uns, denn hier bist du frei, Musik, komm zu uns, die Zeit dieser Musiker ist nun vorbei ! Peter Strohm (featuring Nicki)I bin a bayrisches Mädl und sing für eich dieses Liad. I hob jetz endlich den Muat, und hoff, es g'feut eich recht guat. I bin a bayrisches Mädl und sing, do wead koana müad. Und g'feut's bloß oam net so guat, dann kriag i wieda mei Wuat! I mog bloß oan, des is da Bäda! Peter Strohm, Peter Strohm! Dann sitz i wieda vorm Ferseh und schaug den ganzn Dog nei und hoff auf mei Lieblingsserie, denn do is da Bäda dabei. I mog bloß oan, des is da Bäda! Peter Strohm, Peter Strohm! RahuloAlte Weisheiten aus dem
Fernen Osten können uns Oberschlauen auch heute
noch viel sagen. Hier aus dem TAO-TSE: Rahulo fragt den alten Meister: Ich muß mich entscheiden. Leider weiß ich noch nicht wie, denn Fehler will ich meiden. Ganz einfach, sagt der alte Meister, sieh den Spiegel dort. Schau hinein, betrachte dich, und du erkennst sofort. R: Rahulo fragt den Meister ... Bringt es Schaden anderen und Vorteil dir allein, betrachte dich, entscheide dann, Rahulo, laß es sein. Wirft es Schatten auf dich selbst, läßt andere im Licht, betrachte dich, entscheide dann, Rahulo, tu es nicht. R: Rahulo fragt den Meister ... Ist es zum Wohle anderer und auch zu deinem noch, betrachte dich, entscheide dann, Rahulo, tu es doch. R: Rahulo fragt den Meister ... Reiß die Seite herausLiebe Marie, sei doch nicht so unaufmerksam, unaufmerksam! wenn du den einen oder ander'n Text nicht verstehst, gar nicht verstehst! halte dich einfach an ein altes Hausmittel: Reiß die entsprechende Seite heraus! Reiß die Seite heraus! Reiß die Seite heraus! Reiß die Seite heraus! Reiß die Seite heraus! Und leg sie dir einfach unter's Kopfkissen und schlaf die Nacht darüber und du wirst sehn: Am nächsten Morgen verstehst du ihn und bist ein anderer Mensch! Verstehst du ihn und bist ein anderer Mensch! Reiß die Seite heraus! Reiß die Seite heraus! SäuferAls ich einmal traurig war, ging ich in die Kellerbar, kippte einen Kirschlikör, das zweite Glas war auch bald leer, doch die Hand griff um sich her, sie wollte von dem Zeug noch mehr! Ich will doch kein Säufer sein, nein, nein, nein! Schwalben gibt es hier nicht mehr, die Nester bleiben ewig leer, denn vom Suff sind sie erlegt, und keinen gibt es, der sie pflegt, denn die Pfleger selbst sind blau, und draußen lallt die alte Sau: Ich will doch kein Säufer sein, nein, nein, nein! Sagt doch endlich, was ihr wolltLehrer und Politiker gibt es hier wie Sand am Meer, ich weiß nur nicht: "Woran liegt's?" Sie sprechen viel und sagen nichts! Vor der Wahl hat er erzählt, was passiert, wenn man ihn wählt, doch mir ist der Herr egal, verstanden hab ich ihn nicht mal! In der Schule lehren sie mit moderner Therapie und dem Schüler wird ganz bang, weil er nichts verstehen kann! Sagt doch endlich, was ihr wollt! Sagt doch endlich, was ihr wollt, und tut nicht so, als ob ich es wüßt! Rein und klar (deine Seele)
Willst du deine Seele
retten, mußt du nach Altötting gehn, und dazu bei einem Pfarrer deine Sünden eingestehn. Liebst du deinen Nächsten gar, wird die Seele rein und klar. Rein und klar, reiner und klarer. Du bist verfallen der Bequemlichkeit. Du bist verfallen der Genußsucht. Du lügst und merkst gar nicht mehr, wenn du lügst, aber noch schlimmer ist, du belügst dich selbst sogar. Du suchst die Fehler bei den anderen. Du nimmst nur und vergißt zu geben. Verantwortung willst du nicht tragen und hast dich schon daran gewöhnt. Du gehst Problemen aus dem Wege, und du bist ewig auf der Flucht. Betäubst dich ständig nur mit Alkohol, im Grunde geht es dir sauschlecht. Stoiz vo BurgroaOhne Pause fast zwoa Dog bin i jetz scho beim Wirt, von dene dreißig Hoibe hob i erst de letzde g'spürt. I iß jetz no an Wurstsolot und geh dann sofort hoam, doch muaß i erst des ganze mit 'na Goaßn obeschwoam. Ab Mittog geht's zum Fuaßboispuin, do bin i L i b e r o, an Boi werd i scho treffa irgenwie und sowieso. Da Gegner fühlt se unterlegn und duat an rießn Schroa, "Ja sog amoi, wer bist denn du, mit deinem Eisen-Boa ?' Ja, i bin da Stoiz vo Burgroa, i hob a Eisen-Boa, meine Augn san rot und gloa, ja, i bin da Stoiz vo Burgroa! Meine Reservegegner, ha do muaß i lacha, i hau eine, de Boaleng müaßn gracha. Ja, i bin guad drauf, ja, i bin a Schau, ja, i bin pausenlos blau. Beim Kegeln bin i voi dabei und a no im Verein, i wui ja gar net aufsteign, do solln se de andan g'frein. Dafür bin i am Schützenstand des ollergräßte As, und bei da Faschingsfeier ham mia olle unsern Spaß. Do hamma unser Aufführung, do tanzt a jeda mit, bloß letzt moi, muaß i eingestehn, do war i nimma fit. Do bin i vorher g'stoipert und higfoin wia a Stoa, i woit zwar nommoi aufsteh, hob's nimma gschafft alloa! Ja, i bin da Stoiz vo Burgroa, i foi gern wia a Stoa, meine Augn san gschwoin und gloa, ja, i bin da Stoiz vo Burgroa! Am Hirn a gloane Blatzwundn, ha do muaß i lacha, gsuffa muaß wearn, heavy muaß gracha. Meine Aung san gschwoin und gloa, ja, i bin da Stoiz vo Burgroa! Ihr seid TiereAn Euch erkennen wir unsere
Schwächen. Diese sind folgende: Ihr braucht keine Liebe, was ihr wollt ist nur Sex. Ihr braucht keinen Glauben, was ihr wollt sind nur Wunder. Ihr braucht keine Arbeit, wir ihr wollt ist nur Geld. Ihr braucht keine Freizeit, was ihr wollt ist faul sein. Ihr braucht keine Feiern, was ihr wollt ist saufen. Ihr braucht keinen Urlaub, was ihr wollt sind Abenteuer. Ihr brauchen keine Partner, was ihr wollt ist Sicherheit. Ihr braucht keine Freunde, was ihr wollt sind Psychologen. Ihr seid Tiere, nichts als Tiere. Ihr seid Tiere, nichts als Tiere. TiernamenWie könnt ihr euch zur Wehr
setzen gegen eine Übermacht von
Privilegierten, von Politikern, Personen, die euch
beherrschen und ausbeuten, die das Gesetz- und
Gewaltmonopol haben, die das Geldmonopol haben, die das Steuermonopol haben
usw. Also entweder gar nicht,
oder aber ihr bedient euch der Möglichkeit, die wir
hier meinen. Sie ist poetisch, gewaltlos
und nur bedingt strafbar: Gebt ihnen Tiernamen, einfach nur Tiernamen, nennt sie beim Tiernamen, von A bis Z nur Tiernamen. Aasgeier Blindschleiche Chamäleon Dromedar Elefanten Ferkel Gieraffen Hyänen Gebt ihnen Tiernamen, einfach nur Tiernamen, nennt sie beim Tiernamen, von A bis Z nur Tiernamen. Kröten Legehühner Meerschweinchen Nilpferde Ochsen Prachtochsen Quastenflosser Rinozerosse Ihr selbst könnt nun
weitermachen mit den Tiernamen, vermeidet aber so Worte wie
'Wixer' oder 'Arschlöcher', die sind nämlich keine
Tiernamen. Vielleicht bist du morgen schon totAm besten, am freiesten lebt man, wenn man zu jedem Zeitpunkt mit dem eigenen Tod rechnet, denn 'Zu jedem Zeitpunkt mit dem Tod rechnen' heißt, alles abgeklärt, alle Rechnungen beglichen, sich mit allem abgefunden zu haben, alle Menschen als Menschen zu sehen und sich selbst als Teil von ihnen. Ach, dir tut der Kopf so weh. Ach, du bist heut' weiß wie Schnee. Ach, dir geht es heut nicht gut. Ach, dir fehlt heut jeder Mut. Warum sprichst du immer von den Sorgen? Warum denkst du immer nur an morgen? Warum planst du für das ganze Jahr? Warum nimmst du nicht die Zeichen wahr? Heute ist es vielleicht das letzte Mal! Heute werden deine Träume wahr! Heute sagst du, was du sonst nie sagst! Heute machst du, was du sonst nie wagst! Denn ... Vielleicht bist du morgen schon tot, vielleicht merkst du gar nicht mal, was droht! Manchmal bist du traurigManchmal bist du traurig, und du weißt nicht 'mal, warum du traurig bist. Manchmal willst du weinen, und du weißt nicht 'mal, warum du weinen willst. Manchmal liest du Zeitung, und du weißt dann wieder, warum du traurig bist. Manchmal siehst du Fernsehn, und du weißt dann wieder, warum du weinen darfst. Wo bleibt deine Lockerheit, die ich so sehr geschätzt, bist du etwa krank gewesen oder schwer verletzt, oder hat die Menschenmeute dich zu sehr gehetzt ?! Manchmal willst du sterben, weil du nicht mehr weißt, warum du leben sollst. Manchmal willst du hoffen, und du weißt nicht 'mal, worauf du hoffen kannst. Wo bleibt deine Lockerheit, die ich so sehr geschätzt, bist du etwa krank gewesen oder schwer verletzt, oder hat die Menschenmeute dich zu sehr gehetzt ?! Manchmal denkst du nicht nur an dich, und du weißt dann wieder, warum du leben sollst. Manchmal hoffen wir auf dich, und du weißt dann wieder, worauf du hoffen kannst. Du bist wieder locker, so wie ich dich mal geschätzt, auch wenn du 'mal krank gewesen oder schwer verletzt, oder wenn die Menschenmeute dich zu sehr gehetzt ?! VaterlandUns geht's gut in diesem unseren Land, wir sind das Volk, das Autos und Waffen erfand. Aus jeder Krise befrei'n wir uns bequem, neue Gesetzte meistern jedes Problem. Wir sind so stolz auf unsere Demokratie, doch hat der Staat eine Macht, die so groß ist wie nie. Jeder ist frei hier und hat die gleichen Rechte, doch gibt es Mißbrauch, so großen, daß ich schreien möchte: Merkst du nicht, daß ich dich satt hab, merkst du nicht, daß ich dich satt hab, oh du mein Vaterland! Was früher war, geht das uns nichts mehr an, sind wir geheilt schon, vom Führer- und Nationalwahn?! Das Grundgesetz wurde zu unserm Wohle erdacht, und es ist schäbig, wenn man dabei Abstriche macht. Wollten wir nicht, daß hier keiner mehr Waffen schiebt, hatten wir nicht diesen Zwang zum Wehrdienst besiegt?! Ist es noch lebenswert hier an diesem Orte? Ich werde wütend, hör ich meine eigenen Worte: Merkst du nicht, daß ich dich satt hab, merkst du nicht, daß ich dich satt hab, oh du mein Vaterland! Er ist dem Wahnsinn naheEr sitzt daheim im Gartenstuhl, telephoniert im Rugbystil, er ruft uns an den ganzen Tag, die ganze Nacht wirft er das Ei. Und trifft er dich dann heb es auf, laß nicht verfaulen hier das Ei. Es ist ein Schrei nach Hilfe, doch wir ignorieren diesen Schrei. Wirf ihm zurück das Ei, er baucht es, spiel mit ihm und sei gut drauf. Es wird befreien dich von ihm und ihn von seiner Dunkelheit. Ohne Zukunft, ohne Hoffnung sucht er die Vergangenheit. Wir sind ein Teil von ihm, und deshalb ist er auch ein Teil von uns. Es lebt der Baum von seiner Wurzel bis hinauf zum kleinsten Ast. Hast du Probleme psychologischer Art, dann geh zu ihm, er ist ein guter Psychopath. Er ist dem Wahnsinn nahe. Er ist dem Wahnsinn nahe. Diesem Lied liegt leider eine wahre Begebenheit zugrunde. Sozusagen als Therapie setzte ich mich hin und schrieb die Erfahrungen auf, die ich mit dem „Anrufer“ machen mußte. Schließlich entstand daraus ein Pinklers- Lied. Ironie des Schicksals: Der „Anrufer“ ist ein ehemaliger Pinklers-Fan. Letzte Warnung vor der Liebe
Letzte Warnung vor der
Liebe, komm, sei doch gescheit und vertrau auf die Vernunft, die dich vom Sex befreit. Was ist denn bloß schön daran, wenn Menschen sich vereinen? Dieses Stöhnen, dieses Grunzen, schlimmer als bei Schweinen. Viren und Bakterien feiern ein Gelage, Tripper, Syphillis und Aids sind allerorten Plage. Alle warnen vor den Drogen, vor den Schrecken einer Sucht, doch wer einmal Sex genossen, ist verfallen und verflucht. Was bringt dir ein Liebesakt als puren Leistungszwang? Meist ist einer unzufrieden dann ein Leben lang. Immer wieder wirst du merken, Liebe ist kein Spiel, Spaß hört bei der Liebe auf, stört das Ehrgefühl. Eifersucht ist dann die Folge, Hass und Mordgedanken, weltbekannt sind die Intrigen von den Liebeskranken. Wehe wenn ich losgelassenWer kann von sich schon behaupten, er sei frei. Wirklich frei würde bedeuten: frei von Trieben, frei von Zwängen, frei von Pflichten, frei von Sorgen ?! Und die Triebe und die Zwänge treiben mich in diese Enge, und die alten Traditionen, die Gesetze der Nationen halten mich das ganze Leben, nehmen mehr als sie mir geben, nur verlieren, nie gewinnen, niemals gibt es ein Entrinnen! Wehe wenn ich losgelassen, wehe wenn ich frei. Wehe wenn ich losgelassen, und die Qual vorbei. Wehe wenn ich losgelassen, irgendwann einmal. Wehe wenn ich losgelassen, dann ist mir alles scheißegal. Mehr als wir das jemals ahnen, treiben wir auf diesen Bahnen. All den Plagen, all den Mühen kann ich mich niemals entziehen. Immer mehr und immer schneller, immer lauter, immer greller wird mir diese Qual bewußt und Sterben wäre kein Verlust! Wehe wenn ich losgelassen, wehe wenn ich frei. Wehe wenn ich losgelassen, und die Qual vorbei. Wehe wenn ich losgelassen, irgendwann einmal. Wehe wenn ich losgelassen, dann ist mir alles scheißegal. Wehre dich nichtAls wir uns wiedermal nach
einem Fußballspiel beim Wirt saumäßig
aufführten, saß unser jüngstes Teammitglied ganz
befremdet daneben und schämte sich
offensichtlich für uns alte Deppen. Wir merkten das
natürlich, klopften ihm anerkennend auf die
Schulter und gaben ihm folgenden Rat: Wehre dich nicht, du wirst
einmal genauso wie wir! Und mit 20 Jahren willst du deine Welt verändern, siehst den Reichtum hier und Hunger in den armen Ländern, siehst die Ignoranz der Nachbarn, deren Spießigkeit, siehst wie primitiv die Menschen sind, sie tun dir leid. Wehre dich nicht, denn du wirst genauso wie die ! Und mit 20 Jahren schwörst du: Ich will anders sein, niemals denk ich materiell und tu nur was zum Schein, niemals leg ich Wert auf Kleidung und auf Lebensstil, denn so dumm und egoistisch sein, ist nicht mein Ziel. Wehre dich nicht, denn du wirst genauso wie die ! Weltumsegler in NotEinsam, elend, müde, fremd, aufgebraucht das letzte Hemd, ausgeträumt der Traum vom Glück, und zum Beißen kaum ein Stück. Rettet mich, den Weltumsegler, denn ich bin in großer Not. Leckgeschlagen, abgetrieben ist mein Traum, das Segelboot. Hört Ihr nicht den Hilfeschrei, alte Freunde, steht mir bei. Könnt ihr bitte euch aufraffen, nur mit euch kann ich es schaffen. Gut, ich wollt nie sein wie ihr, täglich schuften und mich plagen. ich wollt nur ein bißchen Freiheit und wollt meine Träume wagen. War nicht ich es, der euch alle von der Ferne träumen ließ, Sehnsüchte in allen weckte, Abenteuer euch verhieß? Darum seid noch einmal gnädig, urteilt bitte nicht zu hart, denn zurück sehn ich mich jetzt, das war meine letzte Fahrt. Wichtige LeuteWichtige Leute haben wichtige Fragen. Wichtige Leute haben vieles zu sagen. Wichtige Leute drängen sich immer auf. Wichtige Leute nehmen alles in Kauf. Wichtige Leute kennen wichtige Leute. Wichtige Leute haben keine Zeit heute. Wichtige Leute haben keine Zeit morgen. Wichtige Leute haben richtige Sorgen. Und du glaubst jetzt auch noch, du seist wichtig für die Welt, du seist unersetzbar, auch wenn uns das nicht gefällt. Nimm dich bloß nicht zu wichtig, halt dich bloß nicht für so toll, denn von wichtigen Leuten haben wir die Schnauze voll. Wichtige Leute trotzen allen Gesetzen. Wichtige Leute sind nicht zu ersetzen. Wichtige Leute müssen sich immer schützen. Wichtige Leute schaden mehr als sie nützen. Wichtige Leute sind nicht zu vergleichen. Wichtige Leute gehen oft über Leichen. Wichtige Leute sind im Grunde unwichtig. Wichtige Leute mag doch keiner so richtig. Und du glaubst jetzt auch noch, du seist wichtig für die Welt, du seist unersetzbar, auch wenn uns das nicht gefällt. Nimm dich bloß nicht zu wichtig, halt dich bloß nicht für so toll, denn von wichtigen Leuten haben wir die Schnauze voll. Wohin gehen wir ?Wir sind nicht mehr das, was wir schon einmal war'n, denn die Wirklichkeit hat uns eingeholt, und uns verbannt in die Wüste, in die wüste Bedeutungslosigkeit, in die wüste Bedeutungslosigkeit ! Wohin gehen wir ? Wohin gehen wir ? Sag wohin, ja wohin gehen wir ? Selbst das Wörtchen 'Sinn' ergibt schon keinen Sinn, was willst du erreichen, sag, wo willst du hin ? Mir genügt das Leben, ich mach vielleicht 'was draus, und muß ich einmal sterben, dann ist es eben aus, und muß ich einmal sterben, dann ist es eben aus ! Wohin gehen wir ? Wohin gehen wir ? Sag wohin, ja wohin gehen wir ? Büttenrede beim Gipp Fasching '97In Burgroa drom im Isental, glabts mas Leid, jeds Jahr einmal dean do de oidn Pinklers spuin und se an da Bar obfuin. Muaß a Pinkler z'Burgroa biesln, loßt ers in die Isen riesln, weil's flußobwärts Orte gibt, wo die Urinkur sehr beliebt. In Burgroa gibt's jetz an Kanal, hoffentlich is er ned z'schmal. Wenn ganz Burgroa auf oamoi scheißt, deaf ned sei, daß d'Rohre zreißt. In Burgroa san de Vegl los, wos woin de im Burghof blos? Bei 50 000 Mark Budget kunn oam s'Lacha scho vergeh. In Burgroa is oft Polizei und schaugd gern beim Wirt vorbei. Blos eahna Absicht de is schlecht, beim nächstn moi do dresch mas recht. Mia brauchan koa Alaaf Hellau und a koa Lei Lei ned, weil mia ham des RA RA RA des jeda hier versteht. Universal-GenieIch möcht' Fußballspielen können so wie Goethe seinerzeit, und wie Mozart möcht' ich kämpfen für Europas Einigkeit. Ich möcht' Bilder malen können so wie damals Bertold Brecht, und wie Einstein möcht' ich tanzen, das wär mir gerade recht. Ich möcht' Musik machen können so wie Konrad Adenauer und Gedichte schreiben können so wie ein Franz Beckenbauer. Und du sagst mir ganz verwundert, ich sei besser schon als die. Zweifellos sei ich dann ein Universal-Genie ... Irgendwie bin ich Genie. Universal bin ich wie nie. Ich möcht' schauspielern können wie ein Fernseh-Serien-Star, und möcht' Whiskey trinken können wie Harald Juhnke an der Bar. Ich möcht' gern Sexspiele können wie Beate Uhse auch, und wie Deutsche vor der Wende möcht' ich einen Wohlstandsbauch. Ich möcht' Musik machen können wie Techno-Freaks mit dem PC, und ich möcht' wie Gottschalk lächeln, wenn ich etwas nicht versteh. Und du sagst mir ganz verwundert, ich sei besser schon als die. Zweifellos sei ich dann ein Universal-Genie ... Irgendwie bin ich Genie. Universal bin ich wie nie. Fahrt mit schlechtem GewissenIhr kämpft gegen
Abtreibung, seid engagiert beim
Menschenrecht, setzt euch für die Umwelt
ein, charakterlich seid ihr
nicht schlecht. Doch nehmt ihr, wie die
anderen, das Auto kompromißlos
hin, nicht wegzudenken ist es
heut und irgendwann sitzt
jeder drin. Was ich hiermit sagen
will, hört mal zu, seid bitte
still: Ihr sollt euer Auto nicht
missen, aber fahrt mit schlechtem
Gewissen. Beim Überholen hat's
gekracht, die schnelle Fahrt war
bald vorbei, zwei Tote und drei
schwerverletzt, am Montag liest man
allerlei. Normalfall hier, Routine
da, ob ohne Schuld, ob
Rowdytum, schon gleichgültig schaun
wir dem zu und ab und zu macht es
halt 'Bum'. Was ich hiermit sagen
will, hört mal zu, seid bitte
still: Ihr sollt euer Auto nicht
missen, aber fahrt mit schlechtem
Gewissen. Chance zum LebenAuch wenn du viele Ängste
spürst und nur in alten Wunden
rührst, auch wenn du alle
Menschen haßt, und dir die ganze Welt
nicht paßt, gib dir die Chance zum
Leben, gib dir die Chance zum
Leben, es gibt sie! Auch wenn es sexuell
nicht klappt, und deine Psyche
überschnappt, auch wenn du selber dich
nicht magst und nur noch über Sorgen
klagst, gib dir die Chance zum
Leben, gib dir die Chance zum
Leben, es gibt sie! Auch wenn die Arbeit dir
recht stinkt, und Steuerpflicht dein
Geld verschlingt, auch wenn der Tod dir
lieber wär, als Montag Früh im
Stadtverkehr, gib dir die Chance zum
Leben, gib dir die Chance zum
Leben, es gibt sie! Auch wenn dein Bauch dir
selbst gehört, und ihr euch gegen Kinder
wehrt, auch wenn du viel zu viel
nachdenkst, und keinen Sinn für dich
erkennst, gib dir die Chance zum
Leben, Kindern die Chance zum
Leben, es gibt sie! PolitikerVorwort: Der schönste Platz, den man so kennt, ist ein Platz im Parlament ! Hast du den Leuten viel versprochen, bist ihnen in den Arsch gekrochen, wirst du von diesen prompt gewählt, was du versprochen, das verfällt. Vier Jahre lang bist du dabei, von allen Sorgen bist du frei. Was zwingt dich da zur Arbeit schon, du selbst bestimmst ja deinen Lohn. Du kannst dein Glück noch gar nicht fassen, endlich mal die Sau rauslassen. Die Polizei kann dir nichts tun, im Parlament bist du immun. Auf Partys bist du oft geladen, sicher nicht zu deinem Schaden. An kleinen Spenden fehlt es nie von Freunden aus der Industrie. Den großen Wagen mit Chaffeur, den kleinen noch als Zubehör, bekommst du selbstverständlich auch für deine Freundin zum Gebrauch. Und Reisen kannst du sowieso, nach Moskau und nach Tokio, und reicht das Geld dann wieder nicht, gibt's immer noch die Steuerpflicht. Nachwort:
Seid mir nicht
bös, ich will nicht mehr, ich werde ein Politiker. Wenn ihr mich wählt mit 5 Prozent sitz ich schon im Parlament. Ich geh nach Bonn und nach Berlin wenn's sein muß als Ministerin.
Torpedo-Hymne
Als der Fußball in Deutschland war so schlecht wie noch nie, kam Torpedo. Wir zeigten dem Ball, wie es Spaß machen kann, mit Torpedo Belgien. Torpedo Belgien, gefürchtet und geliebt, graut vor nix, uns graut vor keinem mehr, beste Mannschaft, die es gibt. Sind viel unterwegs, fahren Siege nur heim, mit Torpedo. Unser Ziel steht schon fest, kann nur Belgien sein, mit Torpedo Belgien. Torpedo Belgien, gefürchtet und geliebt, graut vor nix, uns graut vor keinem mehr, beste Mannschaft, die es gibt. StillstandStillstand! Stillstand! Es tut sich nichts mehr, keine Gegenwehr. Stillstand! Stillstand! Das Gehirn ist leer, trotzdem wirkt es schwer. Wenn sich nichts mehr bewegt, bewege ich mich selbst. Wenn sich nichts mehr bewegt, bewege ich mich selbst. Wenn sich nichts mehr, aber auch nichts mehr
bewegt, dann beweg ich mich selbst. Stillstand! Stillstand! Kreativität? Originalität? Stillstand! Stillstand! Genialität? Spontaneität? Wenn sich nichts mehr bewegt, bewege ich mich selbst. Wenn sich nichts mehr bewegt, bewege ich mich selbst. Wenn sich nichts mehr, aber auch nichts mehr
bewegt, dann beweg ich mich selbst. |
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