Skandal 1997

 

 

 

 

                                     

Die bekannte Performance-Künstlerin Dorothea Seror lebte einige Jahre in Burgrain. Für ihre Diplomarbeit nahm sie sich das Isener Wappen vor, provokativ versteht sich. Bürgermeister Fischer, erst seit einem Jahr im Amt, sah sich zu einer Anzeige genötigt. Den Prozess in München verlor er auf ganzer Linie - Kunstfreiheit.

 

Hier eine kleine Anekdote mit Dorothea, ein Auszug aus meinem Tagebuch von 1995:

 

Endlich wieder einmal echte Hippies - in Burgrain ist Klein-Woodstock. Dorothea hat ihre Studienkollegen von der Kunst-Akademie und die Mütter gegen Atomkraft eingeladen. Die Pinklers brauchen keine Skrupel zu haben, denn die Gage von 600 DM wird nicht allein von der Sozialhilfe bestritten, für das Fest haben insgesamt 4 Personen zusammengelegt. Und just in dem Moment, als die Pinklers aufgebaut haben, kommt der erste Regenguß. Nur eine riesige Plastik-Plane verhindert den drohenden Abbruch. Nach 20 Minuten macht der Regen Pause und es kann losgehen. Trotz auf der Bühne ansteigendem Alkoholpegel und einem Schlagzeuger in Birkenstock, trotz 100en von Kindern vor, hinter und auf der Bühne und saudummen Discjockies macht der Auftritt Riesenspaß. Und noch besser wird es, als der Regen erneut einsetzt, die Plane wieder von Partygästen über die Bühne gehalten wird und die Pinklers nicht aufhören zu spielen.